Was flüstert das Moor?

Moore: schaurig, geheimnisumwoben, einzigartig. Der Begriff weckt zahlreiche Assoziationen. In alten Zeiten ein Ort des Schreckens und der Mysterien - heute wissen wir um die enorme Bedeutung der Moore für den Klimaschutz und die Biodiversität.

Die interaktive Installation "Was flüstert das Moor?" ist eine Fusion von Kunst und Technologie, die neue Wege in der Wissensvermittlung geht. Über einen sinnlichen Zugang kommen Besucher*innen dem Thema Moorschutz näher. Die mystische Atmosphäre der Installation zieht Besuchende akustisch und visuell in ihren Bann. Mit Betreten der Szenerie erwachen "irrlichternde Seelen" im Moor und nehmen Kontakt zu uns Menschen auf. Auf welchen Charakter der/die Einzelne trifft, bleibt dem Zufall überlassen.

Mit Hilfe eines KI gestützten Modells entspinnt sich ein Gespräch, das sich um das zentrale Thema Moor dreht und sowohl in Deutsch, Englisch, Türkisch und leichter Sprache geführt werden kann. Wie viel der eigenen Geschichte oder des kollektiven Erfahrungsschatzes der jeweilige Charakter preisgibt, bleibt offen. Jedes Gespräch mit einem Irrlicht ist eine Annäherung an das Phänomen Moor mit unvorhersehbarem Verlauf. Der immersive Ansatz der Installation erlaubt eine emotionale Verbindung mit den(m) Wesen des Moors. Im Austausch mit allwissenden Irrlichtern können Besuchende ihr eigenes Wissen über Moore erweitern.

Die Installation wagt einen neuen Ansatz in der Umweltbildung. Das Moor ist hier kein naturwissenschaftlich beschriebener Lebensraum, sondern wird zu einem durch spannende Geschichten erlebbaren Ort.

Konzept und Umsetzung

Studierende der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, Masterstudienprogramm Creative Technologies

Linda Maas, Maximilian Rüth, Anna Ferro, Joel Schäfer, Moritz Huson, Marek Plichta, Adam Streicher.

Artist Statement

Mit der Installation "Was flüstert das Moor?" wollen wir dem übersehenen Ökosystem der Moore eine Stimme geben, seine Bedeutung erfahrbar machen und zum Nachdenken über unseren Umgang mit Klima und Landschaft anregen. Uns ist bewusst, dass KI grundsätzlich mit einem hohen Ressourcenverbrauch und ökologischen Kosten einhergeht. Gerade deshalb legen wir Wert auf einen ressourcenschonenden Umgang mit Technologie – wir nutzen ein kleineres, über eine Realtime-API betriebenes KI-Modell, das weniger Energie verbraucht als lokale Lösungen, zeichnen den Stromverbrauch der Installation transparent auf, haben die rechenintensive Hardware auf ein Drittel reduziert und ein zentrales System entwickelt, welches die gesamte Installation mit allen Komponenten hoch- und herunterfahren kann – so wird der für komplexe Installationen oft übliche Dauerbetrieb vermieden.